Online-Datenbank:
Mitglieder der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ bzw. des „Vereins für Fraueninteressen in München“ ab 1894
Der Verein für Fraueninteressen in München, gegründet 1894 als „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“, war die Keimzelle der bürgerlichen Frauenbewegung in Bayern. Auf Initiative von Anita Augspurg durften auch Männer Vereinsmitglied werden, aber keine Ämter übernehmen. Die fast vollständig überlieferten Mitglieder-Verzeichnisse der Jahre 1896 bis 1916 bilden die Grundlage dieser Datenbank. Sie lesen sich streckenweise wie das Straßenverzeichnis der Stadt München, nur dass die Straßen fast ausschließlich nach Männern, also nach den Vätern, Ehemännern, Söhnen und Brüdern etc. und nur selten nach den Vereinsfrauen benannt worden sind. Abgesehen von den Künstlerinnen und anderen „prominenten“ Frauen im Verein, die in den vergangenen Jahren wieder neu entdeckt worden sind, ist über viele unserer Frauen nur wenig oder gar nichts mehr bekannt.
Doch gerade das weckt unseren Ehrgeiz und wir sammeln einzelne Details wie Mosaiksteine und hoffen, dass sie sich nach und nach im Austausch mit Nachkommen, Historikerinnen*, Archivarinnen* und anderen Interessierten zu vollständigen Lebensbildern verdichten können. Sind wir doch überzeugt davon, dass sie als Mitglied des Vereins für Fraueninteressen ein Stück Stadtgeschichte (und Landesgeschichte) mitgeschrieben haben und sind neugierig auf alles, was sie getan und bewegt haben.
Wir beginnen in einer ersten Phase mit jenen 15 Frauen, von denen wir mit Sicherheit wissen, dass sie im Jahr 1894 Mitgründerinnen der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“, dem späteren Verein für Fraueninteressen, waren. Anita Augspurg berichtet am 26.4.1894 in einem Brief an Hedwig Kettler von der Gründung der „Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau“ und über die Wahl eines elfköpfigen Gründungsvorstandes. Statt 11 Frauen listet sie dann aber überraschenderweise 13 Frauen auf (vgl. die Abb. rechts). Es gibt starke Indizien dafür, dass die beiden zuletzt Genannten, Marie Haushofer und Johanna Szelinska, zwar auch für ein Vorstandsamt kandidiert hatten, aber nicht gewählt wurden. Nichtsdestotrotz ist aber mit diesem Brief eindeutig bewiesen, dass sie Mitgründerinnen im engeren Sinne waren.
Von Sophie Goudstikker und Emmy Preußer, den damaligen Lebensgefährtinnen von Anita Augpurg und Ika Freudenberg, wissen wir ebenfalls, dass sie zu den Gründungsmitgliedern gehörten.
Bei unserem Projekt sind wir gerade am Anfang auf Ihre Rückmeldung angewiesen. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Korrekturen und Ergänzungen zu den einzelnen Kurzbiografien haben, wir werden sie prüfen und baldmöglichst verarbeiten. Auch Hinweise zur Struktur und Benutzerfreundlichkeit der Datenbank nehmen wir dankbar an. Unser Vorbild ist die Datenbank „Ärztinnen im Kaiserreich. Wo bleiben die Frauen in der Medizingeschichte?“ des „Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin“ der Charité in Berlin. Ähnlich wie die Charité dort den ersten Ärztinnen im Deutschen Reich wollen wir hier unseren frühen Mitgliedern in München ein Denkmal setzen, wollen interessierten Historikerinnen*, Archivarinnen* und Nachkommen ein zuverlässiges Hilfsmittel zur Verfügung stellen und im Austausch mit Ihnen die Datenbank laufend ergänzen und verbessern.
Über die Datenbank
Hier finden Sie Informationen über die Struktur der Datenbank
Geschichts-Atelier Elvira
Entstehungsgeschichte, Arbeitsweise und Recherche-Team
Suche
Mit detaillierten Suchfunktionen können Sie die Datenbank gezielt durchsuchen
Namensliste
Alphabetische Übersicht der bisher aufgenommenen Vereinsmitglieder
Kurzbiografien
Hier finden Sie die Angaben zu den einzelnen Mitgliedern
Texte zur Vereinsgeschichte
Informationen zum Verein für Fraueninteressen
Quellen und Literatur
Personenübergreifende Nachweise
Hinweise Bildmaterial
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