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Karoline Wilhelmina Michaele Maria Gräfin von Wolkenstein-Rodenegg

Persönliche Daten

Name: Gräfin von Wolkenstein-Rodenegg
Vorname: Karoline Wilhelmina Michaele Maria
Geburtsname: Pilati von Tassul
oder "Pilati auf Tassul"
Religion bei Geburt: katholisch
Geburtstag: 15.01.1836
so im PMB des Ehemannes.
Geburtsort: München
so im Pfarrbuch Trauungen der Pfarrei St. Bonifaz
Todestag: 21.06.1912 so im PMB des Ehemannes und im Sterbeeintrag Nr. 1186 des Standesamtes München I vom 22.06.1912
Sterbeort: München
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Königreich Bayern

Theresienstr. 72
Das Mietshaus Theresienstr. 72 gehörte dem Ehepaar Wolkenstein-Rodenegg gemeinsam und steht heute unter Denkmalschutz.
Aufnahme von Rufus46, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Familie

Vater Aloys Ignaz Pilati von Tassul Königlicher Oberkriegskommissär 1792 oder 1793 - 1871 München
 Ignaz Pilati ist laut Münchner Amtblatt v. 16. April 1871 im Alter von 78 Jahren gestorben.
Mutter Anna Maria Pilati auf Tassul, geb. Oswald 1799 - 1876 München
 Sterbedatum nach der Todesanzeige in den Neuesten Nachrichten v. 17.12.1876
Schwester Henriette Josephine Wilhelmine Ernestine Margaretha Pilati, verh. Bischoff
 Schwester Henriette war verheiratet mit dem Komonisten und Gesangslehrer Kaspar Jakob Bischoff (1823-1893).

Familienstand

verheiratet mit 1864 Alexander Viktor Leonard Graf von Wolkenstein-Rodenegg Königlicher Oberstlieutenant, zuletzt Oberst à la suite 1805 Innsbruck - 1892 München
war in 1. Ehe mit Elise Wigard (1824-1855) verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder, von denen nur der älteste Sohn Philipp Karl Alexander, geb. 1847, das Erwachsenenalter erreichte. Philipp starb am 06.08.1870 in der Schlacht bei Wörth als Lieutenant des 2. Infanterie-Regiments. (vgl. MNN 45. Jg. Nr. 245 v. 30.05.1892, S. 3). Die Ehe zwischen Alexander und Karoline blieb kinderlos.
verwitwet seit 1892

Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich der Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst.

DetailsDetails 1896 bis 1905    
1896 Gräfin Wolkenstein Theresienstr. 42  
1897 bis 1898 Frau Gräfin Wolkenstein Theresienstr. 72  
1899 bis 1905 Frau Gräfin Wolkenstein-Rodenegg Theresienstr. 72  
Karoline v. Wolkenstein-Rodenegg ist letztmalig in der Mitgliedsliste von 1905 aufgeführt. In der darauffolgenden Liste von Anfang 1907 ist sie nicht mehr genannt.

Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen

Spätestens seit 1895 war sie als "Kunstfreundin" Mitglied im Künstlerinnen-Verein München A. V.


Quellen und Literatur

StadtA München: PMB Wolkenstein-Rodenegg, Alexander Victor Leonard Graf von

StadtA München: DE-1992-STANM-02587 Sterbefälle Standesamt München I Eintrags Nr. 1186 (1912) Sterbeeintrag Caroline Wilhelmine Gräfin von Wolkenstein-Rodenegg.

Wolkenstein-Rodenegg, Alexander Graf von: Mathematisches Hülfsbuch für Praktiker oder Sammlung von Regeln, Formeln, Grund- und Lehrsätzen und Construktionen der Elementar-Mathematik nebst Zusammenstellung vorzüglichster europäischer Maaße und Gewichte im Vergleich mit jenen von Frankreich und Bayern zum besonderen Gebrauch für Civil- und Milität-Ingenieure, Artilleristen und Polytechniker, Augsburg 1851

Getraute, in: Würzburger Stadt- und Landbote, 8. Jg. Nr. 92 v. 17.04.1855, S. 506, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503700?page=510%2C511, zuletzt abgerufen am 30.11.2024

3. Armee-Divisions-Commando (Nürnberg), in: Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1856, S. 209 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10374596?page=238%2C239, zuletzt abgerufen am 01.12.2024

Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising: Sign.: CB266, M8225 Pfarre München - St. Bonifaz, Trauungen 1864, S. 100, Nr. 165 Eintrag Alexander Wolkenstein-Rodenegg und Caroline Pilati

Unterlieutenant Philipp Carl Graf von Wolkenstein-Rodenegg, in: Biographieen der in dem Kriege gegen Frankreich gefallenen Offiziere der Bayerischen Armee, Nürnberg 1871, S. 59 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11748445?page=4%2C5 , zuletzt abgerufen am 25.11.2024

Bevölkerungsanzeiger, in: Münchner Amtsblatt Nr. 30 v. 16.04.1871, S. 287 f., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11031682?page=334%2C335, zuletzt abgerufen am 30.11.2024

Todes-Anzeige Anna Pilati auf Tassul, in: Neueste Nachrichten, 29. Jg., Nr. 352/353 v. 17.12.1876, S. 13, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11332869_00772_u001?page=12%2C13, zuletzt abgerufen am 15.11.2024

Hof- und Personalnachrichten v. 28. 05.1892, in: Münchner Neueste Nachrichten, 45. Jg., Nr. 245 v. 30.05.1892, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129273?page=272%2C273, zuletzt abgerufen am 25.11.2024

Gestorbene in München, in Allgemeiner Anzeiger des Neuen Münchner Tagblatt 17. Jg. Nr. 301 v. 30.10.1893, S. 3, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11457762?page=782%2C783, zuletzt abgerufen am 30.11.2024

Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 67. Jg. Gotha 1894, S. 1198 f.

Künstlerinnen-Verein München A. V.: Jahresbericht für das Vereinsjahr 1893/94 und Mitglieder-Verzeichnis 1894/95, München 1895, S. 16

Künstlerinnen-Verein München A. V.: Jahresbericht für das Vereinsjahr 1895/96 und Mitglieder-Verzeichnis 1896/97, München 1897, S. 22

Liste der Baudenkmäler in der Maxvorstadt, online: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_der_Maxvorstadt, zuletzt abgerufen am 30.11.2024


Anmerkungen

Bemerkungen

Karoline (Lina) Pilati wurde 1836 als die jüngere von zwei Töchtern des Ehepaares Ignaz (von) Pilati (auf Tassul) und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Oswald, in München geboren. Dorthin kehrte sie spätestens nach ihrer Heirat im Jahr 1864 mit dem mehr als 30 Jahre älteren Ingenieur und Berufsoffizier Alexander Graf von Wolkenstein-Rodenegg zurück. Dieser hatte in Nürnberg seit 1855 gemeinsam mit seinem späteren Schwiegervater Ignaz Pilati in der 3. Genie-Direktion des 3. Armee-Divisions-Kommandos gedient. Wir können nur darüber spekulieren, ob die Ehe von ihren Eltern arrangiert oder eine Neigungsehe war. Sie blieb jedenfalls kinderlos. Ihr Stiefsohn Philipp Graf von Wolkenstein-Rodenegg fiel 1870 mit 22 Jahren in der Schlacht von Wörth. Zwei Jahre später erwarb das Ehepaar zu gleichen Teilen das Anwesen Theresienstr. 56, später 72, von Ermine Gräfin von Montgelas. Das im Stil der Neu-Renaissance erbaute Eckhaus ist erhalten und steht heute unter Denkmalschutz. Das Ehepaar bewohnte das Erdgeschoss, spätestens seit 1882 gemeinsam mit Karolines Neffen Ignaz Bischoff, der seit 1882 Assistent und seit 1884 Privatdozent für Geodäsie und Ingenieurswissenschaften an der Technischen Universität München war. Später gehörte er als Honorarprofessor der Universität an.
Noch weniger als über ihre Stellung als Tochter, Ehefrau, Stiefmutter und Tante wissen wir über das frauenpolitische Engagement der Karoline Gräfin von Wolkenstein-Rodenegg. Ihr Engagement beginnt erst nach dem Tod ihres Ehemannes, spätestens 1895 wurde sie als Kunstfreundin Fördermitglied im Künstlerinnenverein München und spätestens Anfang 1896 Mitglied in der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau. Ämter übernahm sie keine und sie verließ den Verein spätestens 1906.


Letzte Änderung

geändert: 02.12.2024

Wir bitten um folgende Zitierweise:
Eintrag: „Lina Wolkenstein-Rodenegg“/ID 148, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de
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