Geschichtsatelier Elvira Geschichts-Atelier Elvira
Pionierinnen* der Frauenbewegung in München
Verein für Fraueninteressen e.V.

Elise Fuchs

Persönliche Daten

Name: Fuchs
Vorname: Elise
Geburtsname: Wallach
Religion bei Geburt: jüdisch
Geburtstag: 25.08.1848
Geburtsort: Berlin
Todestag: 12.03.1903
Sterbeort: München
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Königreich Preußen
Seit 1887 bayerische Staatsbürgerschaft

Familienstand

verheiratet mit 1873 Josef Fuchs Warenagent, Agenturgeschäft Firma Josef Eduard Fuchs und Inhaber der Kleiderfabrik Schlüßelblum und Fuchs 1841 Preßburg (Österreich-Ungarn) - 1900 München
verwitwet seit 1900

Kinder

Eduard Fuchs 1874 München - 1875 München
Therese Fuchs, verh. Treusch, in zweiter Ehe verh. Jank Inhaberin der Moden-Werkstätte Therese Jank 1876 München - unbekannt
Emilie Fuchs Privatsekretärin 1877 München - 1942 Piaski

Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich der Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst.

DetailsDetails 1894 bis 1903   Elise Fuchs war bis zu ihrem Tod im Jahr 1903 Vereinsmitglied.
1894 bis 1895 Fr. Fuchs Wir schließen aus der Mitgliedschaft in der Ortsgruppe München des Vereins "Frauenbildungs-Reform" 1893 wie auch der Mitgliedschaft in der "Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau" im Feb. 1896, dass Elise Fuchs 1894 Gründungsmitglied war.
1896 Frau Elise Fuchs Am Kostthor 1 / III  
bis 1903 Frau Elise Fuchs Seitzstr. 1  
1897 bis 1901 Frau Elise Fuchs Am Kostthor 1 / III  
1902 bis 1903 Frau Elise Fuchs Seitzstr. 1  

Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen

1893 Mitglied im Verein "Frauenbildungs-Reform", Ortsgruppe München


Quellen und Literatur

Stadtarchiv München: PMB Josef Fuchs
Stadtarchiv München: PMB Emilie Fuchs
Bericht über die vierte General-Versammlung des Vereins Frauenbildungs-Reform, abgehalten in Wiesbaden, 5. - 7. Juni 1893, B. Mitgliederliste, S. 14
Hof- und Personalnachrichten, in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 62, Nr. 101 vom 02.03.1909, S. 4
Anzeige „Moden-Werkstätte Therese Jank", in: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 79, Nr.  343 vom 12.12.1926, S. 48
Emilie Fuchs, in: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933 - 1945,
https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=3519, zuletzt eingesehen am 20.03.2023
Schriftliche Auskunft vom 29.04.2023 zu Therese Jank von Dr. Eva Tyrell, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Public History Jüdische Geschichte


Anmerkungen

Elise Wallach heiratete am 19.10.1873 in Berlin den aus Preßburg (Österreich-Ungarn) stammenden Kaufmann Josef Fuchs. Der Inhaber des Agenturgeschäfts Jos. Ed. Fuchs hatte sich bereits ein Jahr vorher in München niedergelassen. 1887 beantragte und erhielt er die bayerische Staatsbürgerschaft „für sich, Frau & 2 Kinder“ und kurz danach auch das Münchener Bürger- und Heimatrecht. Leider haben wir keinerlei Informationen über den Weg Elises in die Frauenbewegung. Wir wissen nur, dass sie schon vor 1894 der Münchner Sektion des Vereins „Frauenbildungsreform“ angehörte. Vielleicht aus Sorge um den Bildungsweg der beiden heranwachsender Töchter. Diesen Weg von Elise und anderen Frauen nachvollziehen zu können, wäre ein großer Gewinn für das Verständnis der frühen Frauenbewegung in München und Bayern.

Lebensweg der Töchter Therese und Emilie

Therese Fuchs heiratete 1901 in erster Ehe den Kaufmann Ernst Treusch und 1909 in zweiter Ehe den Konzertsänger und Gesangslehrer Erwin Jank. In den 20er Jahren führte sie in der Residenzstr. 20 das Moden-Atelier Therese Jank.
Tochter Emilie Fuchs blieb ledig, lebte zunächst als Privatiere und war später als Sekretärin „dienstlich beim Magistrat beschäftigt“. Nach ihrer Entlassung gab sie „Privatsekretärin“ als Berufsbezeichnung an.
Wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit waren die Töchter von Emilie Fuchs nach 1933 der Willkür und dem Terror der NS-Herrschaft ausgeliefert. 1937 fand Therese mit Ehemann und Sohn Franz in Sao Paulo Zuflucht. Dort wartete bereits der ältere Sohn Erwin auf sie. Er war 1935 über Italien nach Brasilien emigriert. Emilie Fuchs gelang die Flucht aus Deutschland nicht. Sie wurde 1942 nach Piaski deportiert und dort ermordet.


Letzte Änderung

geändert: 22.11.2023

Wir bitten um folgende Zitierweise:
Eintrag: „Elise Fuchs“/ID 80, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de