Geschichts-Atelier Elvira Pionierinnen* der Frauenbewegung in München |
Persönliche Daten | ||||
Name: | Schickhardt | |||
Vorname: | Helene von | |||
Geburtsname: | Möller | |||
Religion bei Geburt: | evangelisch / protestantisch | |||
Geburtstag: | 23.10.1849 | |||
Geburtsort: |
Wilster
Schleswig-Holstein | |||
Todestag: | 04.04.1924 | |||
Sterbeort: | München | |||
Staatsangehörigkeit bei Geburt: | Schleswig-Holstein |
Familie | |||
Mutter | Margaretha Möller, geb. ? | ||
Schwester | Bertha Brauneis, geb. Möller, Witwe des Wiener Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Theodor Brauneis | ? - 1890 Wien | |
Anmerkung zur Familie: Die uns vorliegende Abschrift des Polizeilichen Meldebogens von Ehemann Albert von Schickhardt enthält unüblicherweise keine Angaben über die Eltern der Ehefrau. Wir kennen lediglich den Vornamen der Mutter, da sie im Kirchenbuch "Taufen 1877 - 1878" der Evangelisch-Lutherischen Gesamtgemeinde München als Taufpatin ihrer Enkeltochter Elsa Schickhardt aufgeführt ist. Schwester Bertha Brauneis war die Mutter von Else Brauneis, der Nichte und Pflegetochter von Helene Schickhardts. Den Vornamen Bertha und das ungefähre Sterbedatum haben wir den Wiener Adressbüchern und einer Familiennachricht des "Hamburgischen Correspondenten" v. 13.02.1890 entnommen. Über mögliche weitere Geschwister ist uns (noch) nichts bekannt. |
Familienstand | ||||||
verheiratet mit | Albert von Schickhardt | zuletzt k. Württbg.Oberstlieutenant | 1828 Weingarten - 1879 München | |||
Albert v. Schickardt war Träger des Militär-Verdienst-Ordens |
Kinder | |||||
Elsa Schickhardt | Pianistin | 1877 München - unbekannt | |||
Elsa von Schickhardt besuchte die höhere Töchterschule in der Briennerstr. und studierte 1896 an der "Akademie der Tonkunst" das Fach Klavier. 1899 heiratete sie den Rechtsanwalt Dr. Max Gaenssler (https://d-nb.info/gnd/116333359), der mütterlicherseits aus der Familie Pettenkofer stammte. | |||||
Else Brauneis | Malerin, Studienrätin und Hochschulprofessorinin | 1877 Wien - 1959 München | |||
Else Brauneis (https://d-nb.info/gnd/1241381259) war nicht die leibliche Tochter, sondern wurde von Helene von Schickhardt als Pflegetochter aufgenommen. |
Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen | |||||
1896 | bis 1900 | Frau Oberstlieutenant von Schickhardt | Sonnenstr. 27 / IV oder II |
Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen | |
ab 1881 - mindestens 1896: Außerordentliches Mitglied im "Kunstverein München" |
Quellen und Literatur |
Stadtarchiv München: PMB Albert von Schickhardt (Abschrift der Hauptliste für den Reichs-Länder) und Steuerliste Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche, Dekanat München, Gesamtgemeinde München: Taufen 1877-1878 S. 127, Taufeintrag 676 Elsa von Schickhardt, online: https://www.archion.de/p/1bb41d1bc3/, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Todesanzeige Albert von Schickhardt, in: Neueste Nachrichten, 32. Jg., Nr. 229/230 v. 16./17. August 1879, S. 15, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00129315_00409_u001, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Anzeige: Danksagung, in: Neueste Nachrichten 32. Jg., Nr. 234 v. 22.08.1879, S. 8, online: Anzeige: Bekanntmachung, in: Neueste Nachrichten 32. Jg., Nr. 325 v. 31.11.1879, S. 6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11388220, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Georgii-Georgenau, Eberhard von: Biographisch-Genealogische Blätter aus und über Schwaben, Stuttgart 1879, S. 797, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11388464, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Anzeige: Konkurseröffnung über den Nachlaß des k. württemb. Oberstlieutenants Albert v. Schickhardt, in: Neueste Nachrichten, 33.Jg. Nr. 183 v. 01.07.1880, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11602393, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Bekanntmachung, in: Neueste Nachrichten, 33. Jg. Nr. 186/187 v. 03./04.07.1880, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11602393, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Versteigerung, in: Neueste Nachrichten, 33. Jg. Nr. 221/222 v, 07.08./08.08.1880, S. 6, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11602393, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Kunstverein München: Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München. 1881 ff. München1882 ff., online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11479858, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Marianum für Arbeiterinnen (München-Giesing): Rechenschafts-Bericht des Marianums für Arbeiterinnen München-Giesing 1888, S. 11, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11474533, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien, 1879, 1881, 1889, 1890,1891. Wienbibliothek im Rathaus. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:AT-WBR-17, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Familiennachrichten. Gestorben, Auswärtige: Frau Bertha Brauneis, geb. Möller (Wien und München), in: Hamburgischer Correspondent, 160. Jg., Nr. 111 Mittags-Ausgabe v. 13.02.1890, S. 3, digitale Bereitstellung: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, https://pdf.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN689065124_18900213NA.pdf, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Verein für Innere Mission in München: 6. Jahresbericht des Vereins für Innere Mission für München 1893/94 C. Evangelische Krippe, Blutenburgstraße und Evangelische Bewahranstalt auf der Schwanthalerhöhe. München, S. 34, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb11562657, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Die Familie Pettenkofer, in: Münchner Neueste Nachrichten, 62. Jg., Nr. 248 Vorabendblatt v. 29.05.1909, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130858_00489_u001, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Frauenbund der Deutschen Kolonial-Gesellschaft, Abteilung München, in: Münchner Neueste Nachrichten, 63. Jg. Nr. 107 Morgen-Blatt v. 05.03.1910, S. 4, online: https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00130859, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Todes-Anzeige Helene von Schickhardt, in: Münchner Neueste Nachrichten 77.Jg., Nr. 97 v. 07.04.1924, S. 13, online. https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00133729?page=188%2C189, zuletzt abgerufen am 18.08.2024 Jehl, Iska; Stermberg, Caroline (Hg.): Erste Frauen in der Lehre. Akademie der bildenden Künste Kunstgewerbeschule München. Zur Entwicklung des Frauenanteils in der Lehre., München 2014, S. 16 ff., online: https://www.adbk.de/de/aktuell/publikationen/akademiegeschichte/3143-erste-frauen-in-der-lehre.html, zuletzt abgerufen am 13.08.2024 Max Gaenssler, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Biographie Nr. 66, URL: www.pacelli-edition.de/gnd/116333359. zuletzt abgerufen am: 14.08.2024. |
Anmerkungen | |||||
Bemerkungen | |||||
Im Jahr 1877 zog Helene von Schickhardt, geb. Möller mit ihrem wesentlich älteren Ehemann, dem königlich württembergischen Oberstlieutenant a. D. Albert von Schickhardt von Kirchheim/Teck nach München. Noch im gleichen Jahr wurde die einzige Tochter Elsa geboren. Sie war zwei Jahre alt, als ihr Vater plötzlich starb. Nur wenige Wochen später wurde in Stuttgart ein Konkursverfahren über den Nachlass des Verstorbenen eröffnet, welches 1880 mit einer öffentlichen Zwangsversteigerung endete, die in der 1878 bezogenen ehelichen Wohnung in der Sonnenstr. 27 stattfand. Die Aufzählung der zu versteigernden Gegenstände zeigt deutlich, dass diese aus einem ursprünglich wohlhabenden und dazu ausgesprochen bildungs- und kunstinteressierten Hause stammten. Da wir noch nichts über die Herkunftsfamilie Helenes herausfinden konnten, lässt sich nicht sagen, ob sie eigenes Vermögen besaß und/oder von Familienangehörigen unterstützt wurde. Auf jeden Fall gelang es ihr, den sozialen Abstieg zu vermeiden. Sie bewohnte weiter die eheliche Wohnung und trat im Jahr 1881 dem Kunstverein München als Außerordentliches Mitglied bei, dessen Mitgliedsbeiträge vergleichsweise hoch waren. | |||||
Lebenswege der Tochter und Pflegetochter | |||||
Weder Elsa Schickhardt bzw. Gaenssler noch ihre Kusine Elsa Brauneis wurden Mitglied im Verein für Fraueninteressen. Tochter Elsa engagierte sich vielmehr in der 1909 gegründeten Münchener Abteilung des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft, deren 2. Vorsitzende sie bis mindestens 1926 blieb und in dem weibliche Emanzipationsbestrebungen mit einem antidemokratischen und rassistischen Weltbild verbunden wurden. |
Letzte Änderung | |
geändert: 07.10.2024 |
Wir bitten um folgende Zitierweise: Eintrag: „Helene von Schickhardt“/ID 142, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de |