Geschichtsatelier Elvira Geschichts-Atelier Elvira
Pionierinnen* der Frauenbewegung in München
Verein für Fraueninteressen e.V.

Friederike Koch Edle von Langentreu

Persönliche Daten

Name: Koch Edle von Langentreu
Vorname: Friederike
Religion bei Geburt: katholisch
Geburtstag: 01.01.1866
Geburtsort: Conegliano
Italien
Todestag: 28.09.1941
Sterbeort: Kloster Säben
Südtirol
Ausbildung
Beruf/Erwerb:

Malerin, Graphikerin, Keramikerin
1884 - 1888 Studium an der Kunstgewerbeschule Graz
1891/92 - 1893/94 Studium an der Münchner Damenakademie
1899 - 1900 Studium in Paris an der Akadèmie Colarossi
1914 betrieb sie eine private Malschule in Graz

Staatsangehörigkeit bei Geburt: Kaiserreich Österreich

© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Friederike von Koch von Langentreu
Aus Kloster Säben in den 1920er Jahren
© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Friederike von Koch von Langentreu
Aus Kloster Säben in den 1920er Jahren

Familie

Vater Franz Josef Heinrich Koch Edler von Langentreu General 1828 - 1893
Mutter Friederike Koch Edle von Langentreu, geb. von Fabris 1848 - 1918
 ebenfalls Vereinsmitglied
Bruder Franz Koch Edler von Langentreu 1862
Schwester Marie Koch Edle von Langentreu, verh. Mazal 1868

Familienstand

ledig

Mitgliedsjahre im Verein für Fraueninteressen
Diese Angaben stammen aus den alten „Mitglieder-Verzeichnissen“ (1896 bis 1916) des Vereins, bei den Personennamen wurde die jeweilige Original-Schreibweise – einschließlich der Tipp- und Lese- bzw. Hörfehler – übernommen. Fehlerhafte Adress-Angaben (z.B. Franz Josefstr. statt Franz Josephstr.) wurden korrigiert und der damals gültigen Schreibweise (im Adressbuch München) angepasst.

DetailsDetails 1897 Frl. von Koch Mittererstr. 7  

Ämter und Mitgliedschaften in anderen Vereinen

1894/95 - 1903/04  Ordentliches Mitglied im Künstlerinnen-Verein München e. V.
Mitglied im Münchner Kunstverein
Mitglied im Steiermärkischen Kunstverein
Mitglied der Wiener Secession
Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs
Mitglied im Österreichischen Künstlerbund


Erwähnung in Jahresberichten und andere Zitate

"Aus dem Kunstverein. Die Neuaustellungen sind überwiegend interessante Arbeiten. Friederike Koch von Langentreu lernen wir als eigenartige Persönlichkeit kennen. Ihre Malereien athmen Geschmack, intensives Sehen verbindet sich mit einer sicheren Hand, ein großer Zug geht durch die Darstellung. Die 'Paeonie' z.B.zeigt nichts von der sonst so leicht erkennbaren Frauenarbeit, ein durchaus gute Studie ist der 'Kuhstall', nur das große Bildniß der Dame verräth eine Schwäche. Der Hund auf diesem Bilde entbehrt der Sachlichkeit, jene Lebensfülle, welche die Frauenfigur und das ganze fein abgestimmte Interieur aufweist. Man sieht das große Wollen, doch das Thier ist der Malerin offenbar nicht so vertraut, wie der Mensch."
(aus: Münchner Neueste Nachrichten 52.Jg. Nr. 501 vom 30.10.1899, S. 3)

"Kunstverein 9. Oktober: Die Sammelaustellung der St.Lucasvereinigung Amsterdam bleibt noch eine weitere Woche. Neu hinzugekommen sind folgende Werke (...)  Friederike von Koch: 10 Bilder und Studien: Das Selbstbildnis der Künstlerin: 2 Blumenbilder, Lilien und Mohn; 2 kleine Marinen; Motiv aus Chioggia und endlich ein Interieur mit alter lebender Frau."
(aus: Münchner Neueste Nachrichten 61. Jg, Nr. 475  vom 10.10.1908, S.1)

"In Holland hat Friederike Koch Genre- und Landschaftsstudien gemacht. Man erkennt die gute Beobachtung. Ihr großes Bild, das eine Szene am Theetisch darstellt, ist weich im Ton und fleißig durchgearbeitet. Aber die beiden Figuren tragen zu sehr die steife Gebundenheit des zweckvoll gesetzten Modells an sich."
(aus: Münchner Neueste Nachrichten 65. Jg., Nr. 555, Morgenblatt vom 30.10.1912, S.3)


Ausstellungen

1890 Künstlerhaus Wien
1901, 1912, 1914: Münchner Sezession
1901, 1903–1907, 1909–1912, 1914, 1917, 1918: Steiermärkischer Kunstverein
1903, 1908, 1913, 1921 Münchner Kunstverein
1906: Vereinigung Bildender Künstler Steiermark
1907: Wiener Sezession
1911: Münchener Glaspalast
2020: Ladies First! Künstlerinnen in und aus der Steiermark 1850–1950, Neue Galerie Graz (mit Katalog)


Werke von Friederike Koch von Langentreu aus dem Universalmuseum Joanneum Neue Galerie Graz

© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Gemälde von Koch von Langentreu
Weiblicher Rückenakt vor Kamin, Paris 1900
© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Gemälde von Koch von Langentreu
Lesende Dame in Weiss, um 1900
© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Gemälde von Koch von Langentreu
Am Strande, um 1910
© Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Foto: N. Lackner / UMJ
Gemälde von Koch von Langentreu
Krankenschwester im Kriege, um 1916

Quellen und Literatur

Stadtarchiv München: PMB Koch von Langentreu, Friederike (Mutter)
Münchner Neueste Nachrichten 52. Jg., Nr. 501 vom 30.10.1899, S. 3
Münchner Neueste Nachrichten 61. Jg., Nr. 475 vom 10.10.1908, S. 1
Münchner Neueste Nachrichten 65. Jg., Nr. 555, Morgenblatt vom 30.10.1912, S. 3
Artikel: Koch von Langentreu Fr. Cäcilia (Friederike) O.S.B., Malerin, Graphikerin, und Keramikerin, in: Österr. Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 20, online: https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Koch-Langentreu_Fr-Caecilia_1866_1941.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=Koch*, zuletzt eingesehen am 28.06.2023
Vollmer, Hans (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 97
Artikel: Koch von Langentreu Fr. Cäcilia (Friederike) O.S.B., Malerin, Graphikerin, und Keramikerin, in: BiografiA Biografische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen, Wien 1998 ff. , online: http://biografia.sabiado.at/koch-von-langentreu-fr-caecilia-friederike/  zuletzt eingesehen am 14.10.2022
Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, München 2005
Danzer, Gudrun (Hg.): LADIES FIRST! Künstlerinnen in und aus der Steiermark 1850 - 1950, S. 148 ff., Graz 2021


Anmerkungen

Friederike Koch Edle von Langentreu kam 1891 nach München, um ihre Ausbildung zur Malerin an der Münchner Damenakademie fortzusetzen. Sie ist nur 1897 im Mitgliedsverzeichnis zu finden, während ihre gleichnamige Mutter 1896 ( ID 107) Mitglied war. Zahlreiche Auslandsaufenthalte wie 1899/1900 ein Studienaufenthalt in Paris sowie Studienreisen nach Italien, Frankreich und Holland sind bekannt.
Sie war eine erfolgreiche Malerin ihrer Zeit und erhielt für ihre Kunst zahlreiche Preise. Beispielsweise 1921 die goldene Staatsmedaille für ein Bildnis ihrer Mutter (s. dort ID 107) und 1922 den österreichischen Staatspreis für ihre Gesamtleistung.
In den Jahren um 1914 unterhielt sie eine private Malschule in Graz. 1926 trat sie in die Benediktinerinnenabtei Säben (Brixen) ein und erhielt 1929 Profeß als „Frau Caecilia Koch von Langentreu“. Dort ist sie 1941 verstorben. Das Kloster existiert heute nicht mehr. 


Letzte Änderung

geändert: 22.04.2024

Wir bitten um folgende Zitierweise:
Eintrag: „Friederike Koch Edle von Langentreu“/ID 108, Online-Datenbank „Pionierinnen* der Frauenbewegung in München. Die frühen Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau/des Vereins für Fraueninteressen in München“. Verein für Fraueninteressen e.V. München, www.geschichtsatelier-elvira.de